Overblog
Folge diesem Blog Administration + Create my blog
20. November 2010 6 20 /11 /November /2010 11:03

Eine ganz schön aufregende Woche mit weitreichenden Folgen...

 

Der Besuch beim Arzt am Montag hat mich ganz schön aufgewühlt und ich war die ganze Woche über ganz schön unten. Gestern war ich dann wieder bei ihm, da ich mich nicht in der Lage fühlte, am Montag wieder arbeiten zu gehen. Und wenn ich ehrlich bin: Der Wunsch endlich mal eine Auszeit zu bekommen, um einfach nur mal zu Ruhen und zu mir selbst zu kommen, war schon lange da... Leider habe ich einen Job, bei dem das nicht ganz so einfach ist und bei mir auch immer verbunden mit einem schlechten Gewissen gegenüber meinen Kollegen, die meine Arbeit dann mit übernehmen müssen.

 

Ich sagte meinem Arzt einfach, wie es ist und dass er mir einen gehörigen Schock verpasst hat mit seiner Ansprache. Er meinte, dass es manchmal einfach an der Zeit sei, etwas anzustoßen, und dass er diesen Eindruck bei mir hatte. Und immerhin könne man ja nichts anstoßen, wo nichts anzustoßen sei.  Wie wahr...

 

Sein Verständnis war aber wunderbar und so hat er mich eine weitere Woche "aus dem Verkehr" gezogen mit der Hausaufgabe, mir in der Zeit zu überlegen, ob und wie ich gerne aktiv werden möchte.

 

Ob, ist keine Frage. Es ist wieder mal an der Zeit. Aber wie, das kann ich mir noch nicht konkret vorstellen. Fakt ist aber, dass, so dankbar ich ihm für sein "Anstoßen" bin, das eine ganz schöne Tief-Phase eingeleitet hat. Aber so wie ich mich aus der Vergangenheit kenne, muss das wohl wieder so sein. Nichts desto trotz: Es wird mir wieder sehr bewusst, wie kaputt ich doch im Kopf bin und dass das wohl niemals komplett aufhören wird...

 

 

P.S.: Auf der Krankschreibung stand als Diagnose "273 V". Was das wohl sein mag? Vielleicht kennt sich jemand damit aus und hilft mir auf die Sprünge...?

Diesen Post teilen
Repost0
17. November 2010 3 17 /11 /November /2010 16:04

Ich bin in dieser Woche krank geschrieben und zuhause.

 

Seit einigen Monaten habe ich einen neuen Hausarzt und hatte bisher ca. 3 Termine bei ihm. Bisher war nichts Kompliziertes und Besonderes, von einem wirklichen Kennenlernen konnte aus meiner Sicht noch nicht ausgegangen werden.

 

Aus meiner Sicht.

 

Doch jetzt ist alles anderes. Eigentlich wegen einer akuten Erkältung erschienen, sprach er mich auf alles andere an, was wir bisher als Thema hatten, Erfolg der verordneten Rückenmassagen, Auswertung der zuletzt genommenen Blutwerte. Als er mich über einen Eisenmangel informierte, berichtete ich ihm von Schlappheit und Antriebslosigkeit, weswegen ich selbst sogar schonmal in diese Richtung gedacht aber mich nicht weiter damit beschäftigt hatte.

 

Zwar verschrieb er mir tatsächlich ein aufbauendes Eisenpräparat, aber dann kam der Knaller: Er stellte die Vermutung an, dass ein Eisenmangel ja auch nur 1 Grund von mehreren für Schlappheit und Antriebslosigkeit sein könnte, und stellte in den Raum, dass ich ja evtl. auch eine kleine depressive Phase haben könnte!

 

Wie ich mich dabei fühlte? Ich war sowas von überrascht! Seit Monaten mache ich "mein Thema" ausschließlich mit mir alleine aus, noch nicht einmal mit meiner besseren Hälfte spreche ich über meine Gedanken, und dann kommt so ein kleiner Hausarzt - zugegebenermaßen zusätzlich auch noch Psychotherapeut - daher und offeriert mir nach 3 läppischen oberflächlichen Terminen zu ausschließlich physischen Sachverhalten meine ureigensten Gedanken??? Wie kann das sein???

 

Das Gespräch führte nicht mehr viel weiter in diese Richtung, er legte mir lediglich nahe, darüber einmal nachzudenken und mir bewusst zu werden, dass man das auch behandeln könne und sich nicht damit abfinden müsse, dass es einem nicht gut ginge. Ich bat dann noch um eine Krankschreibung wegen der Erkältung, die ich auch für 1 Woche bekam - "aber nicht nur wegen der Erkältung"...

 

Ich bin immer noch fassungslos... und hin und her gerissen zwischen positivem und unsicher-negativem Empfinden. Zwar tut es gut, von jemandem "wahrgenommen" zu werden und Beistand signalisiert zu bekommen, andererseits aber: Um Himmels Willen, wenn der das nach so kurzer Zeit wahrnimmt, ohne mich wirklich kennen zu können, wer erkennt dann evtl. noch? Wer denkt womöglich und was über mich???

 

Das musste erstmal raus... zum Verdauen... merkwürdig...

 

???

Diesen Post teilen
Repost0
14. November 2010 7 14 /11 /November /2010 00:20

... und ich bin alleine mit mir.

 

Und wieder ist eine Woche vorbei, in der ich nur funktioniert und das Gefühl habe, dass es keinen "Raum" für mich gibt. Nicht für mich als Mitarbeiterin, Kollegin, Nachbarin sondern für mein inneres Ich. Dabei ist das Bedürftnis, Zeit für "die kleene in mir" zu haben und ihr was Gutes zu tun (Balsam für die Seele), sooo groß...

 

Immerhin habe ich angefangen, mich nach Selbsthilfegruppen für Betroffene von sexuellem Missbrauch in meiner näheren Umgebung umzuschauen. Ich brauche den Austausch, und ich muss mich damit beschäftigen, und sonst ist niemand da. Mein Rücken wird immer schlimmer und mir ist klar, dass das nicht besser wird, wenn ich nicht näher zu mir finde.

 

Heute Nachmittag habe ich mal 2,5 Stunden eine Auszeit genommen und einfach nur geschlafen. Das war schon "etwas für mich tun", was sehr gut getan hat. Eigentlich schön, wenn es so einfach geht. Nur: Die Zeit nehme ich mir so selten, dabei könnte ich sie mir sicher schaffen. Wenn man will, geht das schon, ist es nicht so?

 

Ein einschneidendes Erlebnis in dieser Woche war ein Erstgespräch mit einer neuen Klientin. Sie ist trockene Alkoholikerin, vor 3 Monaten hat sie zum wiederholten Mal versucht sich umzubringen und ist nur knapp gescheitert. Nach offensichtlich mehreren Jahren "Hölle" ist sie dann in der Psychatrie gelandet und hatte das Glück einer betreuenden Psychologin, die neue Lebensgeister in ihr geweckt hat. Als sie an meinem Tisch saß, war sie sehr beeindruckend: Sehr selbstbewusst, zielstrebig, genau wissend, was sie will und was sie nicht mehr will, und mit einer so offenen und optimistischen starken Ausstrahlung, dass mir das Herz aufging.

 

Ein schönes Erlebnis und ich freue mich darauf, sie in den nächsten Wochen zumindest in einer Hinsicht alle paar Tage begleiten zu können.

 

Begleiten... Wenn mich schon niemand begleitet, begleite ich. In den letzten Tagen denke ich häufiger darüber nach, wie es wäre, das auch beruflich umzusetzen. Z.B. ehrenamtliche Beraterin in einer Anlaufstelle für Opfer und Überlebende zu sein? In der Zeitung sind z.B. häufiger Aufrufe für ehrenamtliche Telefonseelsorger für Jugendliche in vergleichbaren Situationen zu sehen. Meine Sorge ist nur, dass ich dann nicht mehr nur mein Paket zu tragen habe, sondern mir auch noch die Schuhe der anderen anziehe. Die Gefahr besteht sicherlich... und ich glaube mein Menne hätte noch viiiiiiiiiiiiiiiel größere Angst davor als ich selbst, so dass es sich vermutlich auch auf unser Zuaammenleben negativ auswirken würde.

 

Hm...

 

Der andere regelmäßige Gedanke: Vielleicht doch mal auf längere Zeit krank schreiben zu lassen, um endlich ein bisschen Luft holen zu können? Auf der anderen Seite: Darf das sein? Immerhin ging es mir schon wesentlich schlechter und ich das habe ich auch ohne durchgestanden?!

 

Fragen über Fragen, auf die ich (noch) keine Antworten habe. Und über allem die Sehnsucht, verstanden zu werden, ohne viele Worte, einfach nur verstanden und akzeptiert - und gehalten...

 

Und wieder ist es Nacht und alles schläft... außer meine Seele!

Diesen Post teilen
Repost0

Vorstellung

  • : Blog von amygdala.over-blog.de
  • : Ich bin eine Überlebende. Eine von denen, die teilen müssen, um zu verarbeiten. Ein Versuch zu teilen und andere zum Teilen zu ermuntern, soll dieser Blog sein... Welcome and feel...
  • Kontakt

Suche

Links